Schwarzwald – ein Wunder der Natur

geändert am 11. Juni 2023

Warum heißt der Schwarzwald eigentlich Schwarzwald? Den Namen verdankt die Region im Südwesten Deutschlands den Römern. Silva Nigra nannten sie das Gebiet, was übersetzt schwarzer Wald bedeutet. Wie kamen die Römer auf diese Namensgebung? Wegen der Fichten, die mit ihren dunklen Nadeln den Wald fast schwarz erscheinen lassen? Mitnichten!

Den Namen schwarzer Wald verdankt der Schwarzwald den Römern
Der schwarze Wald verdankt seinen Namen den Römern © Jonathan Reichel Pixabay

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Der schwarze Wald und die Römer

Die tapferen Römer, die nach und nach riesige Landstriche eroberten, hatten vermutlich Angst vor dem Wald – er war ihnen unheimlich. Das undurchdringliche Gehölz war für sie ein dunkles Ungetüm, das sie lieber mieden. Die ansonsten furchtlosen Eroberer, die die Alpen überquerten, kapitulierten vor dem Schwarzwald. Sie umrundeten ihn. Aus Angst oder einfach aus Bequemlichkeit?

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Zuletzt aktualisiert am 28. März 2024 um 12:30 . Die angezeigten Preise können sich inzwischen geändert haben. Alle Angaben ohne Gewähr.

Sie zogen auf der Ostseite des Gebirges zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb in Richtung Norden und im Westen folgten sie dem Lauf des Rheines. Sie hinterließen Spuren, sie gründeten Siedlungen und nutzten das natürliche Thermalwasser der Region. Thermalbäder in Badenweiler und Baden-Baden zeugen im Westen noch davon.

Auf der Ostroute gibt die Badruine in Hüfingen einen Einblick, was römische Soldaten von einem Kastellbad erwarteten. Es entstand etwa um 70 n. Chr., kurz nach der Errichtung des Militärlagers. Inhaber der DreiWelten Card können die großzügige Badeanlage genauer inspizieren.

Das Gebirge nutzten die Römer vermutlich nur in den Randbereichen. Um etwa 300 v. Chr. siedelten die Römer im Wiesental. Erste Anzeichen für Silber- und Eisenbergbau liegen vor. Und um 200 n. Chr. stiegen sie in die Flößerei ein.

Geografische Lage

Der Schwarzwald erstreckt sich zwischen dem Hochrhein im Süden und dem Kraichgau im Norden. Im Westen liegt die Oberrheinische Tiefebene mit dem Rhein und im Osten begrenzen die Bereiche Gäu, Baar und Klettgau das Gebirge.

Dabei ist der Südschwarzwald wesentlich höher als der Nordschwarzwald, daher firmiert der Südschwarzwald auch oft als Hochschwarzwald.

Die höchste Erhebung ist der Feldberg im Südschwarzwald. Er erhebt sich 1493 m über dem Meeresspiegel. Der Feldberg ist im Winter ein beliebtes Skigebiet und lockt im Sommer mit seiner herrlichen Natur.

Die Geschichte des Schwarzwaldes

Der Schwarzwald ist flächenmäßig das größte zusammenhängende Mittelgebirge Deutschlands. Die erste schriftliche Erwähnung geht auf das Jahr 868 zurück, in einem Urkundenbuch erwähnt das Kloster St. Gallen den Schwarzwald als saltu Svarzwald.

Allerdings begann die Besiedlung weit früher. Aus der Mittleren und Jüngeren Steinzeit stammen Feuersteinklingen, Messer und Kratzer. Diese Funde in Höhenlagen von über 1.000 Metern belegen das menschliche Dasein im Südschwarzwald. Ferner weisen Bronze- oder hallstattzeitliche Steinhügelgräber im Hotzenwald, an Schluch- und Titisee und in der Gegend um Breitnau auf menschliche Besiedlungen hin.

Im Schluchsee fand sich ein Einbaum aus Tannenholz aus der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts. Dieses Boot zeigt, dass Menschen in der Merowingerzeit im Schluchseegebiet Jagd und Fischfang betrieben.

Das Mittelgebirge war durchaus keine verschlafene Region, erste Aufstände gegen die Leibeigenschaft fanden ihren Anfang in der Bundschuh-Bewegung zwischen 1493 und 1517. Der Deutsche Bauernkrieg folgte im 16. Jahrhundert mit den nach der englischen Magna Charta von 1215 ersten Forderungen nach Menschen- und Freiheitsrechten in Europa. Die Grund- und Landesherren schlugen die Aufstände allerdings nieder.

Im 18. und 19. Jahrhundert folgten die Salpeterer-Unruhen im Hotzenwald. Zu einem vorläufigen Ende der Unruhe führte die Deportation der führenden Salpetererfamilien ins Banat (heute zu Rumänien, Serbien und Ungarn gehörend), allerdings brannten die Konflikte im 19. Jahrhundert in stark veränderter Neuauflage wieder auf.

Die kommerzielle (Aus)-Nutzung

Die Erschließung erfolgte ab dem 8. Jahrhundert von zwei Seiten. Alemannische Adelsfamilien erschlossen die Täler im Westen, während Siedler auf der Suche nach neuem Lebensraum vom Osten in den Schwarzwald vordrangen.

Erste Siedler gründeten zwischen 950 und 1013 das Kloster in St. Blasien. Der Vorstoß in das Mittelgebirge erfolgte zum einen auf der Suche nach neuem Acker- und Weideland, zum anderen das reiche Silbererzvorkommen in der Region.

Ab der Jahrtausendwende trieben Adelshäuser wie die Habsburger und Zähringer sowie die katholische Kirche die Besiedlung voran, zahlreiche Klöster entstanden.

Der Raubbau im Schwarzwald begann.

Zunächst brauchten die Minen Holz in Form von Holzkohle zur Befeuerung der Schmieden, als Grubenholz, zur Produktion von Asche als Flussmittel und immer mehr Bauholz für die zunehmende Besiedlung. Mit Beginn des 14. Jahrhunderts nahm der Silberabbau ab, dafür die Eisenverhüttung zu. Diese lagen am Hochrhein, das Holz kam aber aus dem Schwarzwald.

Im Laufe der Zeit entstanden drei holzfressende Gewerbe im Südschwarzwald:

  • Flößerei
  • Köhlerei
  • Glasmacherei

Auf Flößen kam das Holz vom Gebirge ins Tal. Ab dem 13. bis zum 18. Jahrhundert deckten die Städte Freiburg und Basel ihren Brennholzbedarfs mit geflößtem Schwarzwaldholz.

Abgelegene Gebiete ohne Flussanbindung verkohlten das Holz in Köhlereien und transportierten die Holzkohle über Saumpfade in die Städte und zu den Eisenwerken.

Die Glasmacherei brauchte Holz zur Gewinnung von Pottasche. Bereits ab dem Jahr 1257 blühten die Glasmacherei auf. Am Feldberg ist die erste Glashütte um 1579 dokumentiert. Die Glasbläser von Blasiwald mussten ihre Glaswaren an das Kloster St. Blasien verkaufen. Ging das Holz aus, wurde die Glashütte verlegt. Zwischen 1579 und 1716 war die Gemarkung Blasiwald abgeholzt.

Weiden und Flüsse

Der Schwarzwald und seine Weiden
Schwarzwald Weiden laden zum Verweilen ein © Marc Benedetti Pixabay

Das Mittelgebirge bestand ursprünglich aus Mischwald, einer Mischung aus verschiedenen Laubbaumarten und Tannen sowie Fichten in den Höhenlagen. Die intensive Nutzung des Holzes führte dazu, dass die Region Mitte des 19. Jahrhunderts fast kahl war.

Ausgelichtete Flächen und die erhöhte Bevölkerung kurbelten im 18. und 19. Jahrhundert die Weidewirtschaft an. Aber eine Übernutzung der Weiden gipfelte vielmals in existenziellen Problemen.

Der Schwarzwald verfügt über Wasserkraft. Damit änderte sich die Nutzung des Gebietes erneut. Mit der Industrialisierung hielten Fabriken Einzug in das Mittelgebirge. Programme zur Verbesserung der Weiden bestanden fort und eine Wiederaufforstung des Waldes begann – überwiegend mit schnellwachsenden Fichtenmonokulturen.

Inzwischen hat der Tourismus die Industrie abgelöst. Der Tourismus ergänzt als Einkommensquelle die Holzgewinnung und die Landwirtschaft, wenn er nicht zur Haupteinnahmequelle aufstieg.

Inzwischen präsentiert sich der Schwarzwald wieder eher als Mischwald und dient den Menschen überwiegend zur Erholung.

Nationalpark und Naturparks

Der Nationalpark Schwarzwald (NP) besteht seit 2013 und erstreckt sich zwischen Baden-Baden und Freudenstadt. Insgesamt umfasst der NP 10.000 Hektar. Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord umschließt den NP vollständig.

Der zweigeteilte NP gliedert sich in eine Kern-, Entwicklungs- und Managementzone, für die unterschiedliche Schutzbestimmungen herrschen. Dabei bleibt die Kernzone sich im Wesentlichen selbst überlassen und die Entwicklungszone bereitet sich für einen Übergang zur Kernzone vor. In der Managementzone greift der Mensch pflegend und lenkend ein, etwa um Biotop- und Artenschutzziele zu sichern oder die Ausbreitung des Borkenkäfers auf umliegende Wälder zu verhindern.

Bis in 30 Jahren soll die Entwicklungszone Vergangenheit sein. Aber die Menschen dürfen die Kernzone unter Einhaltung von Auflagen auch in Zukunft betreten.

Neben dem Nationalpark gibt es in der Region den Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und den Naturpark Südschwarzwald.

Das Naturpark-Modell besitzt einen anderen Schwerpunkt. Hier geht es nicht in erster Linie um den Erhalt der Natur in Reinform, sondern um das Gebiet als Erholungsraum zu schützen. Ökologie, Wirtschaft und soziale Gegebenheiten der Region sollen im Einklang stehen.

Naturpark Südschwarzwald

Der Naturpark Südschwarzwald erstreckt sich zwischen Waldshut-Tiengen und Lörrach im Süden bis nach Herbolzheim und Triberg im Norden. In Ost-West-Richtung reicht er von Donaueschingen und Bad Dürrheim auf der Baar-Hochebene bis nach Freiburg und Emmendingen.

Der Naturpark entstand 1999 als großräumige Kulturlandschaft des Südschwarzwaldes mit einer Fläche von rund 333.000 Hektar. 2005 und 2014 kamen weitere Flächen hinzu und der Naturpark Südschwarzwald umfasst abschließend 394.000 Hektar.

Im Naturpark Südschwarzwald steht die Erholungslandschaft im Mittelpunkt. Land- und forstwirtschaftliche Nutzung sind ebenso Bestandteil des Naturparks wie Natur- und Landschaftsschutzgebieten, aus denen der Naturpark größtenteils besteht. Ziel des Naturpark Südschwarzwald ist es, die Einzigartigkeit der Waldregion zu erhalten und nachhaltig weiter zu entwickeln.

Tourismus in der grünen Lunge Baden-Württembergs

Der Schwarzwald ist die grüne Lunge Baden-Württembergs. Der Baumbestand filtert Schadstoffe aus der Luft, daher sind die Luftkurorte ideal für Menschen mit Lungen- oder Allergieprobleme. Die natürliche Feuchtigkeit des Waldes unterstützt ein freies Atmen.

Der Schwarzwald vereint Natur und Kultur. Zu den Naturschauspielen zählen insbesondere Wasserfälle. So die Triberger Wasserfälle, ebenso wie zahlreiche Flüsse und Seen. Tiefe Schluchten wie die Wutachschlucht sind einmalig. Die Wutachschlucht zählt noch zu den wenigen ursprünglichen Wildflusslandschaften in Mitteleuropa mit atemberaubenden Ausblicken bei Wanderungen.

Zahlreiche Sehenswürdigkeiten, wie Kirchen, Klöster, Burgen und Schlösser zeugen von der abwechslungsreichen Vergangenheit.

Fürstenbergschloss Donaueschingen
Das Fürstlich Fürstenbergische Schloss © Stadt Donaueschingen

Museen geben Einblick in das Schwarzwaldleben, wie der Schneflerhof in Bernau, das Hüsli in Grafenhausen oder der Kelnhof in Bräunlingen. Die Museen präsentieren ebenso Kunst wie Technik. Kunst im Schloss Bonndorf, im Hans-Thoma-Kunstmuseum in Bernau oder das Museum Art.Plus in Donaueschingen.

Im Bereich Technik wartet die Auto&Uhrenwelt in Schramberg, das Deutsche Phonomuseum in St. Georgen oder das Uhrenindustriemuseum in Villingen-Schwenningen.

Unmöglich, alle Museen aufzuzählen, die mit der DreiWelten Card kostenlosen Eintritt bieten. Weiterführende Informationen finden sich unter dem Menüpunkt: Urlaub im Schwarzwald.



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