Rheinfall bei Schaffhausen

geändert am 10. Juni 2023

Tosend stürzt das Wasser des Rheins in die Tiefe. Über eine Breite von 150 Metern fällt die Wassermasse 23 Meter über die Felsen in den Abgrund. Das Wasser spritzt, weiße Gischt spritzt auf, ein imposantes Naturschauspiel zieht die Besucher in den Bann. Der Rheinfall zählt zu den größten Wasserfällen Europas. Das atemberaubende Spektakel lässt sich am besten vom Schiff im Becken des Wasserfalls aus verfolgen – mit der DreiWelten Card sogar gratis.

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Ausflug zum Rheinfall in Neuhausen

Ein Ausflug zum Rheinfall ist für Urlauber der Region ein absolutes Muss. Der Rhein imponiert mit seiner wilden Kraft und Schönheit und die historische Bedeutung des Naturereignisses zeigt sich an den Schlössern und Schlösschen rund um den Rheinfall. So thront das Schloss Laufen herrschaftlich über dem Wasserfall und das Schlössli Wörth auf einer kleinen Insel im Rheinbecken beeindruckt durch seine Geschichte und Architektur.

Über lange Zeit diente der Hochrhein als Transportweg zwischen Bodensee und Basel. Der Wasserfall und die Stromschnellen in der Nähe von Schaffhausen bildeten unüberwindliche Hindernisse, der Transport der Güter musste zwischen Schaffhausen und dem Rheinfallbecken auf Rädern erfolgen.

Die Stadt Schaffhausen entstand im 11. Jahrhundert als Umschlagsplatz und das Schlösschen Wörth, einst Burg Werd, diente als Zollstelle. Zunächst als Lehe der Herzöge von Österreich, dann im Besitz des Benediktinerklosters Allerheiligen in Schaffhausen kam die Burg über die Stadt Schaffhausen in den Besitz des Kantons. Seit 1837 dient das Schlössli als Restaurant.

Der Rhein bildet in diesem Streckenabschnitt die Grenze zwischen den Schweizer Kantonen Schaffhausen und Zürich. Am linken Rheinufer bietet das Schloss Laufen einen herrlichen Ausblick über den Wasserfall. Von hier führt ein Pfad hinab zum Känzeli, wo Besucher den Wasserfall hautnah erleben können.

Das Schloss fand erstmals im Jahre 858 n. Chr. urkundliche Erwähnung. Die Grundherrschaft oblag dem Bischof von Konstanz. Die Stadt Zürich kaufte das Schloss 1544. Mit dem Franzoseneinfall 1798 endete die Feudalherrschaft und im Schloss entstand ein Maler-Atelier und die Bleuler Malschule. Seit 1941 gehört das Schloss dem Kanton Zürich und beherbergt ein Restaurant.

Erlebnis – mit dem Schiff und zu Fuß

Links und rechts des Rheinfalls laden Aussichtsplattformen dazu ein, die Kraft des Rheins hautnah zu erleben. Die Podeste reichen teils spektakulär über den tosenden Fluss. Gut ausgebaute Wege und Treppen führen vom Schloss Laufen hinab.

Vom Schlösschen Wörth im Rheinfallbecken fahren Ausflugsboote zum Rheinfall. Die Boote bringen Fahrgäste dicht an den Rheinfall, ein einmaliges Erlebnis. Wer möchte kann das Schiff beim Rheinfall verlassen und eine Aussichtplattform im Rhein erklimmen. Der Aufstieg erfolgt über enge und steile Treppen.

Es besteht die Möglichkeit, sich auf der Zürcher Rheinseite absetzen zu lassen und das Schloss Laufen zu besuchen. Die Wege hoch zum Schloss sind saniert und als Erlebnispfad ausgebaut. Alternativ erreichen Besucher das Restaurant im Schloss Laufen mit einem Glaslift. Aufzug und Erlebnispfad sind allerdings kostenpflichtig.

Die Rheinboote können DreiWelten Card Inhaber gratis nutzen. Die 30-minütige Felsenfahrt Nr. 1 Gelbe Linie von Rhyfall Mändli ist inbegriffen.

Profitieren Sie als Inhaber einer DreiWelten Card von einer kostenlosen Schifffahrt mit der „Felsenfahrt Nr. 1 Gelbe Linie“ beim Vorzeigen der Karte am Ticketschalter.

Mehrere Wanderwege führen rund um den Rheinfall. Eine Umrundung auf dem kleinen Rundweg mit 3,4 Kilometer dauert etwa eine Stunde, für den Rheinfall Rundweg mit 7,2 km brauchen Fußgänger knapp zwei Stunden.

Zahlreiche Restaurants und Imbissstände bieten am Rheinfall Verpflegung in unterschiedlichen Preisklassen. Am Abend taucht der Rheinfall in stimmungsvolles Licht. Eine Lichtanlage sorgt für eine beeindruckende Inszenierung.

Der Rheinfall und seine kommerzielle Nutzung

Der Rheinfall diente nicht nur als Güterumschlagsplatz. Seit dem 11. Jahrhundert nutzten die Bewohner auf der rechten Seite des Rheinfalles das Wasser als Antriebskraft für eine kleine Mühle. Im Laufe der Zeit ergänzten Schleifwerkstätten und Schmieden die kommerzielle Nutzung. Im 19. Jahrhundert trieben Wasserräder ein Eisenwerk an.

Die Verhüttung von Eisenerz begann bereits im 16. Jahrhundert. Johann Georg Neher kaufte das Eisenwerk 1810 und baute es als industrielle Eisenhütte aus. 1853 entstand die Schweizerische Waggons-Fabrik (SIG) und 1888 die Aluminium-Industrie-Actien-Gesellschaft Neuhausen. Die Aluminiumproduktion endete 1945. Die Produktionsstätten hatten eines gemeinsam, sie alle nutzten die Wasserkraft des Rheins.

Der Rhein liefert nach wie vor Energie. Das Rheinkraftwerk Neuhausen produziert 4,4 Megawatt, was allerdings wenig ist, verglichen mit dem leistungsstärksten Wasserkraftwerk am Hochrhein mit 120 MW.

Der Rheinfall und seine touristische Bedeutung

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts war der Rheinfall mit der Eisenbahn zu erreichen. Dies führte zu einem Boom der Hotellerie. Das Hotel Weber entstand 1844 und 1861 das Hotel Schweizerhof. Gegenüber dem Badischen Bahnhof in Neuhausen errichteten Hoteliers 1862 das Hotel Bellevue. Die Gäste konnten ungehindert durch Parkanlagen zum Rheinfall promenieren.

Aber bereits Ende des 19. Jahrhunderts war es mit dem Hotel-Aufschwung vorbei. Die Besucher zog es in Schweizer Gebirgskantone und Neuhausen entwickelte sich zum Industriestandort, so waren die Hotels dem Zerfall geweiht.