Furtwangen – Uhrenstadt im Schwarzwald

geändert am 14. Juni 2022

Furtwangen liegt im Tal der oberen Breg, einer der Quellflüsse der Donau. Die Uhrenstadt ist die höchst gelegene Stadt Baden-Württembergs. Abwechslungsreiche Wander- und Radtouren führen durch die malerische Landschaft des Schwarzwalds.

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Die Geschichte Furtwangens

Die Gemeinde Furtwangen gehörte samt Kirche zum Kloster St. Georgen. Dies bestätigt eine Bulle von Papst Alexander III. aus dem Jahr 1179.

Seit Anfang des 17. Jahrhunderts fanden in Furtwangen – nicht zur Freude der Nachbarstädte – Märkte statt. Marktrecht erhielt die Stadt jedoch erst 1761 von Kaiserin Maria Theresia, als es zu Vorderösterreich gehörte. Da Furtwangen lange kein Rathaus besaß, erhielt die Gemeinde erst 1873 Stadtrechte.

Neben der Stadtrechte trug die Bregtalbahn, die Donaueschingen mit Furtwangen von 1892 bis 1972 verband, zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. Die Uhrmacherei und die Gründung der ersten deutschen Uhrmacherschule 1850 durch die badische Landesregierung sorgten für Aufschwung. Allerdings ging die Uhrenfabrikation nach dem Ersten Weltkrieg zurück. Überlebt haben jene Firmen, denen es gelang, sich in moderne metallverarbeitende Betriebe zu verwandeln. Heute siedeln Firmen von Weltruf aus dem Bereich Feinwerktechnik und Elektronik am Hochschulstandort Furtwangen an.

Sehenswürdigkeiten in Furtwangen

In Furtwangen kommen Naturliebhaber und Uhrenfans voll auf ihre Kosten. Zahlreiche Ausflugsziele locken. So die Hexenlochmühle mit ihren zwei Wasserrädern oder die Quelle der Breg, Ursprung der Donau. Am letzten Wochenende im August lockt in Furtwangen die größte Antik-Uhrenbörse Europas.

Deutsches Uhrenmuseum

Durch Furtwangen führt die Deutsche Uhrenstraße. Das Deutsche Uhrenmuseum besitzt die größte Uhrensammlung Deutschlands. Das Museum besitzt über 8.000 Objekte aus der ganzen Welt, rund 1.000 Uhren sind ausgestellt. Die Sammlung ist über 160 Jahre alt.

Besucher erhalten Antworten, woher die Kuckucksuhr stammt und erfahren alles rund um die Zeitmessung von der Steinzeit bis zum Atomzeitalter. In einem speziellen Ferienprogramm entdecken Kinder die Geschichte der Uhren auf spielerische Weise. Eine umfangreiche Bibliothek rund um die Uhrmacherei bildet die wertvolle Grundlage für Forschungsarbeiten.

Bregquelle – Ursprung der Donau

„Brigach und Breg bringen die Donau zu Weg“ lernen die Schüler in der Schule. Die Breg entspringt bei der Martinskapelle bei Furtwangen. Von hier bis zum Schwarzen Meer legt die Donau 2.888 km zurück.

Da die Breg der längste Quellfluss der Donau ist, wird die Quelle gerne als Donauquelle bezeichnet. Über die Quelle wacht seit 2017 der römische Flussgott Danuvius. Der Neukircher Künstler Wolfgang Eckert schuf die imposante Bronzestatue.

Die Donauquelle ist ein stark besuchtes Ausflugsziel und lockt mit Gedenksteinen und einem Kinderspielplatz. Die danebenliegende Martinskapelle reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück und wird nach wie vor als Quellenheiligtum verehrt.

Aussichtsturm Brend

Vom Aussichtsturm Brend genießen Sie eine fantastische Aussicht über den Feldberg, die Schweizer Alpen, über den Nordschwarzwald bis hin zu den Vogesen im Elsass. Der knapp 20 Meter steht auf dem höchsten Berg der Stadt und ist gleichzeitig der höchste Punkt der europäischen Wasserscheide. 

Gut ausgeschilderte Wanderwege bieten reichlich Gelegenheit die Region zu Fuß zu erkunden. In der Nähe des Aussichtsturms verläuft für ganz Sportliche der Westweg, der quer durch den Schwarzwald von Pforzheim nach Basel führt. Die Etappe 8 des Europäischen Fernwanderwegs beginnt in Schonach bei der Wilhelmshöhe und endet bei der Kalten Herberge. Die Strecke führt durch sanfte Hügel und Weideflächen auf einer Höhe von tausend Metern ohne große Auf- und Abstiege. 

Und im Winter die Fernskiwanderloipe „Schonach – Belchen“. Neben dem Aussichtsturm wartet ein Gasthaus zum Einkehren.

Aussichtsturm Stöcklewaldturm

Der Aussichtsturm entstand im Jahr 1894 bei Furtwangen-Rohrbach. Auf einer Höhe von 1069 m. ü. M. bietet die 25 Meter hohe Aussichtsplattform traumhafte Fernsicht. Diese reicht über den mittleren Schwarzwald bis hin zum Feldberg und bei klarer Sicht bis in die Schweizer Alpen.

Der Turm mit angegliedertem Wanderheim liegt direkt am Mittelweg Pforzheim-Waldshut. Montag und Dienstag sind Wanderheim und Turm geschlossen.

Günterfelsen

Die Granitfelsen liegen zwischen Martinskapelle und Brend bei Furtwangen. Die bemoosten Felsen liegen mitten im Wald. Die Felsformationen stammen aus Urzeiten und bilden ein eindrucksvolles Naturdenkmal. Die Gegend ist ein idealer Platz für Kinder. Hier können sie sich austoben und zwischen den riesigen Steinen die Natur genießen. Ein paar Kilometer weiter liegt die im Jahr 1964 vom Schwarzwaldverein gefasste Elzquelle.

Hexenlochmühle

Hexenlochmühle stammt aus dem Jahr 1825 und befindet sich seit 1839 in Familienbesitz. Sie ist eine der eindrücklichsten Schwarzwaldmühlen und die einzige im Schwarzwald, die über zwei Wasserräder verfügt. Sie liegt im Hexenloch, einem romantischen Tal zwischen St. Märgen und Furtwangen.

Von hier führen zahlreiche Wanderwege durch die wunderschöne Schwarzwaldlandschaft. Im Restaurant wartet auf jeden Fall ein Stück verführerische Schwarzwälder Kirschtorte.

Museum „Gasthaus Arche“

In dem Museumsgasthaus reisen Gäste in der Zeit zurück. Über vier Etagen beeindruckt das Kleinod und gibt einen Einblick in den Fremdenverkehr des frühen 20. Jahrhundert. Vom Keller über Gaststube, Gastzimmer bis hin zum Stall zeugen die Einrichtungsgegenstände und Haushaltsgeräte von früheren Zeiten und dem Leben im Schwarzwald.

Das Museumsgasthaus Arche ist jeden Sonntag von 14 – 17 Uhr zu Kaffee, Kuchen oder Vesper und nach Vereinbarung geöffnet. Feiern Sie hier Ihren Geburtstag oder nutzen Sie das Trauzimmer. Damit bleiben Ihre Feierlichkeiten unvergesslich.

Schaubrennerei Rotenbauernhof

Was wäre der Schwarzwald ohne die Besichtigung einer Brennerei. Besuchen Sie den Rotenbauernhof in Furtwangen. Die Schaubrennerei ist ein Familienbetrieb, der Wert auf regionale und biologische Produkte legt. Für Gruppen oder Familien ein echtes Erlebnis, um zu sehen, wie der Schwarzwälder Schnaps entsteht.

Eigene Streuobstgärten auf der Höri am Bodensee liefern die Grundlage für die Brände, Wässerle, Geister, Liköre sowie für den naturtrüben Apfelsaft und Most von Streuobstbäumen. Decken Sie sich hier mit Zibärtle, Kirschwasser oder Mirabellenbrand ein und genießen Sie zu Hause Ihre Mitbringsel aus dem Schwarzwald.

Selbst die Fallers besuchten den Rotenbauernhof. Bea Faller vom Fallerhof und Josef Zimmermann, Bauer vom Zimmermannshof, drehten im Frühjahr 2019 für die Schwarzwaldserie des SWR Fernsehens auf dem Hof.

Kirner-Kabinett

Das Kirner-Kabinett zeigt Bleistift- und Tuscheskizzen, Studien und Gemälden des Furtwanger Biedermeiermalers Johann Baptist Kirner (1806-1866). Rund 160 Exponate. Das 2020 neu eröffnete Kabinett ist samstags und sonntags von 14 – 17 Uhr geöffnet.

Sehenswürdigkeiten in Gütenbach bei Furtwangen

Gütenbach liegt in direkter Nähe zu Furtwangen. Entdecken Sie das fantastische Dorf- und Uhrenmuseum, besuchen Sie die Sägemühle und pilgern Sie zum Balzer Herrgott, wohl dem berühmtesten Baum des Schwarzwaldes.

Dorf- und Uhrenmuseum in Gütenbach

Das Dorf- und Uhrenmuseum in Gütenbach steht unter dem Motto „Leben – wohnen – arbeiten in der vorindustriellen Zeit“. Hier erhalten Besucher einen Eindruck vom einstigen Schwarzwaldleben. Eine einfache Schlafkammer, eine nachgestaltete „Rauchkuchi“ und eine gemütliche Schwarzwälder Wohnstube mit dem Kachelofen zeugen vom Alltag in Gütenbach.

Das Museum im ehemaligen Schulhaus ist keine übliche Ausstellung, sondern veranschaulicht, wie die Uhrenmacher früher gewohnt und gearbeitet haben. Im Museum finden Sie über 30 Kuckucksuhren. Es ist wohl die größte historische Kuckucksuhrensammlung im deutschen Raum. Erfahren Sie alles über diese Uhrenart, die weltweit bekannt und beliebt ist.

Aber den Schwarzwäldern war das zu wenig. Mit ihrem Hang zum Tüfteln gingen sie dazu über, aus Uhren Spieluhren zu entwickeln. Ihr Erfinderreichtum kannte kaum Grenzen. Spieluhren mit ihren Walzen waren die Vorgänger späterer Drehorgeln bis hin zu immer stattlicheren Orchestrions.

Bewundern Sie das Museum samt der Uhrensammlung. DreiWelten Card Inhaber genießen freien Eintritt. Das Dorf- und Uhrenmuseum ist von Pfingsten bis Ende September mittwochs und samstags von 14 – 16 Uhr geöffnet.

Sägemühle

Die Sägemühle im Hintertal in Gütenbach erfuhr eine abwechslungsreiche Geschichte. Die Sägemühle ist eigentlich eine Mahlmühle, aber der Name geht vermutlich auf eine alte Klopfsäge von 1680 zurück. Erste urkundliche Erwähnung findet die Mühle mit dem Verkauf des Bühlhofes im Jahre 1889 an die Großherzogliche Domäne. 1901 gab es die Mahlmühle nicht mehr.

1927 kaufte der Pächter die Mühle des Pfeiffenhansenhofes. Die Mühle fand den Weg vom Vorderen Schützenbach in Furtwangen an den neuen Standort. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand die Mühle still. Der Akkordeonspielring nutzte die Mühle als Bar bei seinen Waldfesten und rettete sie so vor dem Verfall.

1985 erhielt die Mühle den Status als erhaltenswertes Kulturdenkmal. Der Heimat- und Geschichtsverein und die Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins schlossen sich 1989 zusammen und vollbrachten einen Kraftakt. Mit zahlreichen Zuschüssen und vielen Stunden Eigenleistung gelang schließlich die vollständige Restaurierung. Die Mühle ist seit dem 1. August 1992 wieder funktionstüchtig und ging unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wieder in Betrieb.

Balzer Herrgott

Auf der Gemarkung Gütenbach wächst wohl der berühmteste Baum des Schwarzwaldes. Der Balzer Herrgott oder auch Winkel Herrgott steht in einem Wald zwischen der Hexenlochmühle und dem Weiler Wildgutach.

Eine Weidebuche umwuchs eine Christusfigur aus Sandstein. Woher die Statue genau kommt, ist ebenso im Dunkeln wie die Verbindung von Figur und Baum. Es gibt viele Vermutungen, Sagen und Legenden. Vermutlich brachten junge Burschen den Torso heimlich in den Wald und zwei Uhrmachergesellen befestigten den Torso zwischen 1870 und 1880 an der Buche. Jahr um Jahr vereinnahmte der Baum die Statue.

Die Arme und Beine der Figur fehlen, um 1930 war dies noch sichtbar. 1986 war nur noch der Kopf teilweise zu sehen. Im November 1986 legte der Schnitzer Josef Rombach aus Gütenbach zum ersten Mal Kopf und Brust wieder frei. Die Sanierung ging weiter und fand 2014 ein Ende. Für viele Gläubige dient der Balzer Herrgott als Wallfahrtsort.

Gütenbach – DreiWelten Card Unterkünfte

In Furtwangen selbst gibt es leider keine Unterkünfte mit DreiWelten Card. In Gütenbach und im nahen Unterkirnach stehen für Gäste mehrere Ferienwohnungen zur Verfügung. Dies ist insbesondere für Familien mit Kindern spannend. Ferienwohnungen bieten mehr Platz als ein Hotelzimmer.

In Vöhrenbach bietet sich der Gasthof zum Ochsen an.

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